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Es gibt kaum ein größeres Glück am Tisch als selbstgemachte Pistazien-Cannoli, die wirklich wie im sizilianischen Feinkostladen schmecken: Die Hülle ist knusprig, die Creme samtig und nussig. Nach jahrelanger Tüftelei und vielen Küchenpannen verrate ich in diesem Rezept alle Tricks, damit italienische Pistazien-Cannoli bei euch zuhause so gut werden wie in Palermo.
Mit meinem Sohn Liam habe ich unzählige Versionen probiert und war jedes Mal begeistert, wenn die Schale splitterte und die Creme ganz fein-nussig schmeckte. Das sind die Cannoli, die selbst strengste italienische Omas absegnen würden!
Zutaten
- Weizenmehl Typ 405: Gibt Struktur und Elastizität – frisches Mehl verwenden
- Zucker: Für angenehme Süße, am besten feiner Haushaltszucker
- Ungesalzene Butter: Für zarte, blättrige Schichten – kalte Butter nutzen
- Großes Eigelb: Bindet, gibt Farbe und Geschmack – Bio-Qualität bevorzugen
- Trockener Weißwein: Sorgt für Knusprigkeit und Bläschen – aromatischen Wein wählen
- Feines Salz: Verstärkt Süße und Nussigkeit
- Pflanzenöl zum Ausbacken: Neutrales Öl mit hohem Rauchpunkt (z. B. Sonnenblume, Raps)
- Frische Ricotta (Vollmilch): Für cremigen Geschmack – möglichst Feinkostqualität
- Pistazien, geschält: Geröstet entfalten sie maximales Aroma; ungesalzene, grüne Pistazien nutzen
- Puderzucker: Gibt Süße und Bindung – nach Geschmack dosieren
- Schlagsahne: Macht die Creme luftig und zart
- Mascarpone: Für cremige Konsistenz ohne den Geschmack zu überdecken
- Vanilleextrakt: Balanciert Nussigkeit, verstärkt das Aroma
- Gehackte Pistazien: Für knackige Enden – kurz vor dem Servieren frisch hacken
- Mini-Schokodrops: Optional für Biss und Kontrast
- Puderzucker (zum Bestreuen): Für die perfekte Optik
Zubereitung
- Teig für die Schalen vorbereiten:
- Mehl, Zucker und Salz in einer großen Schüssel gründlich mischen. Kalte Butter in Würfeln dazugeben und mit den Fingerspitzen ins Mehl reiben, bis die Mischung wie feuchter Sand aussieht. Eigelb mit Weißwein verschlagen und nach und nach zugeben. Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche 5 Minuten kräftig kneten, bis er glatt ist. In Frischhaltefolie wickeln und mindestens 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.
- Schalen ausrollen und formen:
- Teig sehr dünn auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und mit einer großen Tasse Kreise (ca. 10 cm Durchmesser) ausstechen. Jeden Kreis um eine Cannoli-Backröhre legen, die Kante mit etwas verquirltem Eiweiß bestreichen und schließen. Ränder nur leicht andrücken und kein Überlappen – gleichmäßig cross wird so erreicht.
- Perfekt ausbacken:
- Neutrales Öl auf 190°C in einem Topf mit dickem Boden erhitzen (Zuckerthermometer nutzen). Mit einem kleinen Teigstück testen: Es sollte sofort blubbern. Cannoli samt Röhre für 2 Minuten ausbacken und dabei wenden, bis sie goldbraun sind. Mit einer Zange vorsichtig herausnehmen und auf einem Gitter komplett auskühlen lassen.
- Pistaziencreme zubereiten:
- Pistazien leicht rösten und fein mahlen. Ricotta zweimal durch ein feines Sieb streichen. Mascarpone cremig schlagen. Ricotta, Mascarpone, Pistazien, Puderzucker, Sahne und Vanilleextrakt zu einer glatten, spritzfähigen Creme verrühren und abschmecken.
- Befüllen und servieren:
- Schalen erst direkt vor dem Servieren füllen. Pistaziencreme in einen Spritzbeutel geben und beide Enden befüllen. Enden in gehackte Pistazien oder Schokostreusel drücken und mit Puderzucker bestäuben. Sofort servieren!
Ein Blick auf die glänzenden, grünen Pistazien in den Enden macht jedes Cannoli zum Hingucker. Mein Lieblingsmoment ist immer, wie Gäste nach dem ersten Biss die Kombination aus Crunch und Pistazigentraum erleben – für mich purer italienischer Genuss!
Aufbewahrungstipps
Leere Cannoli-Schalen können bis zu drei Tage luftdicht gelagert werden – aber bitte nicht im Kühlschrank! Die Creme abgedeckt im Kühlschrank lagern und innerhalb von zwei Tagen verbrauchen. Cannoli immer erst kurz vor dem Servieren füllen, da sie sonst weich werden.
Zutaten austauschen
Glutenfreie Cannoli sind mit glutenfreier Mehlmischung und Xanthan möglich. Eier lassen sich durch Leinsamen ersetzen. Statt Weißwein eignen sich Essig mit Wasser, bei Ricotta kann auch eine leichtere Variante verwendet werden. Für Nussallergiker passen blanchierte Mandeln als Alternative, Schokolade ist ebenso eine raffinierte Wahl.
Serviervorschläge
Cannoli mit den Enden nach oben anrichten, damit die grüne Pistazienschicht sichtbar bleibt. Besonders hübsch: Abwechselnd mit und ohne Schokoladenüberzug servieren, als Dessert oder Teil eines Kaffeebuffets. Für besondere Optik mit kandierter Orangenschale oder Zitronenzesten bestreuen.
Geschichtlicher und kultureller Hintergrund
Cannoli stammen ursprünglich aus Sizilien und sind ein klassisches Festtagsgebäck. Die Qualität der Ricotta und der regionalen Pistazien aus Bronte gelten als entscheidend für authentischen Geschmack. Cannoli stehen in Italien für Backkunst und Gastfreundschaft.
Jahreszeitliche Varianten
Im Winter passt eine Füllung mit Zimt, Kardamom und Ingwer. Im Sommer sorgen Zitronen- oder Orangenschale für Frische. Haselnüsse geben eine herbstliche Note. Im Frühling lieben wir zu Hause die Limettenvariante – herrlich leicht!
Erfolgsgeschichten
Der beste Beweis: Bei Lians Cannoli-Geburtstag waren sogar meine italienischen Schwiegereltern begeistert und wollten Nachschlag. Auch Freunde haben berichtet, dass selbst Backanfänger mit dieser Anleitung echten Genuss erleben konnten.
Freezer Meal – Wie klappt das?
Ungefüllte Schalen lassen sich gut einfrieren — sie bleiben beim Auftauen immer noch besser als gekaufte. Einfach offen bei Zimmertemperatur 30 Minuten lagern, bevor sie gefüllt werden. Die Füllung bitte niemals einfrieren, sonst wird sie krisselig.
Pistazien sind die Seele dieses Rezepts. Ihr Duft erinnert mich jedes Mal an die Sizilianische Konditorei — und an das Strahlen von Liam nach dem ersten Biss. Das Lob wird garantiert nicht lange auf sich warten lassen!
FAQ zu Rezepten
- → Wie bleiben die Cannoli-Schalen knusprig?
Nur ganz frisch gefüllte Cannoli bleiben schön kross. Die Schalen immer erst kurz vor dem Servieren füllen.
- → Wofür sorgt der Weißwein im Teig?
Weißwein erzeugt beim Ausbacken Dampf und sorgt für luftige, knusprige Schichten im Cannoli-Teig.
- → Kann ich die Creme auch ohne Mascarpone zubereiten?
Ja, Mascarpone verleiht extra Cremigkeit, aber reiner Ricotta mit etwas Sahne funktioniert ebenfalls gut.
- → Wie bewahre ich fertige Cannoli auf?
Gefüllte Cannoli immer sofort genießen. Ungefüllte Schalen luftdicht lagern und erst kurz vor dem Servieren füllen.
- → Gibt es Varianten ohne Pistazien?
Traditionell werden Cannoli auch mit Schokotropfen, kandierten Früchten oder Mandelstückchen verfeinert.
- → Kann ich Cannoli glutenfrei machen?
Mit glutenfreiem Mehl gelingt der Teig auch – die Textur wird jedoch etwas anders als beim Original.